Das Auge kauft mit

Shopping in Chemnitz

Shopping in der Chemnitzer Innenstadt – das ist vor allem etwas fürs Auge. Denn mit dem Ausbau nach der politischen Wende knüpfte die Stadt an die Tradition der 20 und 30er Jahre an, berühmte auswärtige Architekten mit ihren Entwürfen für die Stadt zu gewinnen. So wurde die im Zweiten Weltkrieg zu 80 Prozent zerstörte Innenstadt Ende des 20. Jahrhunderts Stück für Stück wieder mit Gebäuden und somit auch mit Einzelhandelsflächen gefüllt. Wenige Jahre nach der Wiedervereinigung setzte unweit der in den 70er Jahre eröffneten Stadthalle zunächst die Galerie Roter Turm – benannt nach einem Chemnitzer Wahrzeichen – den ersten architektonischen Meilenstein. Der benachbarte Rote Turm ist Chemnitz’ ältestes erhaltenes Bauwerk. Er wurde gegen Ende des 12. Jahrhunderts errichtet und war vermutlich schon 1230 in die Chemnitzer Stadtbefestigungsanlage eingebunden. Das gleichnamige Einkaufszentrum verdankt seine stolze Terracotta-Fassade dem Traditionalisten unter den europäischen Architekten: Hans Kollhoff. Mehr als 100.000 Ziegel wurden filigran verarbeitet, zahlreiche Fensterbänder mit vielen hundert Einzelfenstern in die helle Fassadenfront eingebettet. Das Gesamtkonzept der im Jahr 2000 eröffneten Stadtgalerie wurde von den Architekten Chapman Taylor Brune (Düsseldorf/London) entwickelt. Die Geschäfte sind passagenförmig angelegt und führen von vier Seiten des Gebäudes zur Mitte. Auf einer Fläche von 27.000 Quadratmetern finden rund 70 Geschäfte und ein großes Kino mit mehreren Sälen Platz.